Sex an ungewöhnlichen Orten? Nein, ich ficke lieber in meinem Bett!

Outdoor-Sex, spontane Ficks auf dem Clubklo, eine schnelle Nummer nachts im Park – die Möglichkeiten zu außerhäusigem Sex sind vielfältig und stellen für viele von uns einen ganz besonderen Kick dar.

Nicht so für Autorin Rita Lora. Die mag Sex am liebsten in ihrem Bett im heimischen Schlafzimmer. Warum das so ist und was die Vorteile von Sex auf der eigenen Matratzenstätte sind, verrät euch jetzt Rita Lora.

Von Rita Lora

„Gott, war das letztens geil!“ Sarahs Augen funkeln. „Tim und ich hatten soooo ’ne Lust aufeinander, dass wir einfach nicht die Finger voneinander lassen konnten und es direkt im Kinosaal getrieben haben! Ganz leise und in der letzten Reihe, versteht sich!“ Sie kichert. „Ich bin zwar nicht gekommen, aber heiß war es trotzdem!“ Sarah fühlt sich schrecklich verwegen, das kann ich ihr ansehen. Kein Wunder, die anderen Mädels aus der Runde hängen an ihren Lippen, kichern ebenfalls und sagen Dinge wie „Wow, das hätte ich mich nie getraut!“ oder „Und ihr seid echt nicht erwischt worden? Krass!“ Nur ich verdrehe genervt die Augen.

Warum feiert es die ganze Welt, wenn es ein Paar nicht mehr rechtzeitig ins heimische Bett schafft? Was ist so besonders an Klo-Ficks oder schnellen Nümmerchen in der Umkleide des örtlichen Herrenausstatters? Die Gefahr, eventuell entdeckt zu werden? Ist mir in meinem Leben schon dreimal passiert, jedes Mal gab es einen ordentlichen Anschiss von offizieller Seite, und zweimal bekam ich ein Hausverbot für meine damaligen Lieblingsclubs erteilt. Nee, sorry, ein weiteres Mal kann ich darauf verzichten.

Ist es der Gedanke, etwas Verbotenes zu tun, der euch so anmacht? Na gut, das kann ich noch ein wenig nachvollziehen. Das war’s dann aber auch.

Ich ficke am liebsten in meinem Bett. Hier sind die Decken und Laken duftig frisch und blütenweiß, Kondome, Vibrator, Gleitgel und Kleenex befinden sich in Griffweite, und mit einem Katzensprung bin ich im Bad. Falls ich mich nach dem Sex duschen will zum Beispiel. Auch meine iPhone-Dockingstation befindet sich gleich in Bettnähe, so dass jeder Fick vom passenden Soundtrack untermalt werden kann. Für mich als Musikfan ganz wichtig und unverzichtbar!

Vor allem aber fühle ich mich in meinem eigenen Bett so richtig wohl. Hier kann ich mich gehen lassen, kann so laut sein, wie ich lustig bin und muss mich nicht zusammen reißen, damit auch ja niemand etwas mitbekommt. Denn auch, wenn ein wenig Gefahr bestimmt einen Kick bringt, will ich beim Sex doch vor allem eins – hemmungslos geil sein! Und das geht nun einmal nicht, wenn mein Sex-Partner und ich beim Ficken nur mit angezogener Handbremse vögeln dürfen, damit nur ja niemand etwas mitbekommt. Ist doch albern.

Übrigens habe ich diese Einstellung nicht erst seit gestern. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine ersten Sex-Erfahrungen, die ich im zarten Teenager-Alter machte. Da sowohl meine Freunde als auch ich besorgte und besonders fürsorgliche Eltern hatten, die ihren minderjährigen Kindern nie erlaubt hätten, zwischen Schulstundenplan und Popstar-Poster herum zu bumsen, mussten wir uns Fick-Alternativen suchen. In der Folge poppten wir wie die Irren nachts auf verlassenen Kinderspielplätzen, im Stadtpark, kletterten abends ins Freibad, um es dort im Nichtschwimmerbecken zu treiben, oder landeten nach einer wilden Partynacht im klapprigen Golf des älteren Freundes.

Schon damals konnte ich all dem nur wenig Reiz abgewinnen. Ich erinnere mich daran, wie ich als 17-Jährige zum ersten Mal daran dachte, wie aufregend es sein müsse, es in meinem eigenen Bett zu machen. Was für eine abenteuerliche Vorstellung! Ich stellte mir vor, Mama und Papa für ein Wochenende auf Reisen zu schicken und dann meinen Freund zu mir einzuladen. Wir würden vögeln wie die Tiere – und danach einfach in den versifften Laken liegen bleiben und kuscheln. Auch eine Erfahrung, die mir damals schrecklich exotisch vorkam – kuscheln. Schließlich musste man immer auf der Hut sein, da blieb für postkoitale Zärtlichkeiten keine Zeit. Wir würden nach dem Sex gemeinsam in die Küche tapern, uns am gut gefüllten Kühlschrank bedienen und mit unserem After-Sex-Proviant zurück ins Bett schlüpfen. Dort würden wir dann essen, uns küssen, fummeln und vielleicht noch eine zweite Fick-Runde dran hängen. Wie entspannt das sein würde!

Aus genau diesem Grund kann ich das Getue um Outdoor-Sex auch heute noch nicht nachvollziehen. Ich will es entspannt haben und mich gehen lassen können. Alles andere ist doch nur eine dämliche Show. So wie Sarahs Gequatsche. Solltest du diesen Text lesen, liebe Sarah – mach’s doch mal im Bett! Vielleicht kommst du dann auch mal zum Zuge…

Stimmt ihr Rita Lora zu, liebe Leser? Oder ist unsere Autorin auf einem ganz falschen Sex-Dampfer? Kommentiert diesen Text mit eurer Meinung!

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